Exchange-traded Funds (ETFs) sind eine äußerst beliebte Anlageklasse unter Investoren und Händlern. Im Jahr 2021 erreichte der weltweite ETF-Markt einen Höchststand von 10 Billionen US-Dollar, wobei die Anzahl der ETFs fast 8.600 erreichte [1].
Besonders beeindruckend ist, dass dieses Wachstum auch inmitten starker globaler makroökonomischer Gegenwinde infolge der COVID-19-Pandemie und des anhaltenden Russland-Ukraine-Krieges anhielt.
Aber was steckt hinter der anhaltenden Beliebtheit von ETFs? Und wie können Trader und Investoren mit ihnen handeln?
Was sind Exchange Traded Funds (ETFs)?
ETFs sind eine Art von Investmentfonds, die in der Regel einen breiten Bereich von Wertpapieren oder Vermögenswerten verfolgen. Sie werden so genannt, weil sie an einer Börse gehandelt werden, ähnlich wie Aktien. Dadurch kann sich der ETF-Preis im Laufe des Tages ändern, wenn Trades erfolgen.
Ähnlich wie bei Investmentfonds handelt es sich bei ETFs um gepoolte Anlageinstrumente. Diese Struktur ermöglicht Anlegern niedrigere Gebühren und ein geringeres Startkapital. Durch den Kauf eines ETFs können Sie sich an allen Wertpapieren in seinem Portfolio beteiligen und so Ihr Anlageportfolio bequem diversifizieren.
Der wesentliche Unterschied zwischen Investmentfonds und ETFs besteht in der Häufigkeit des Handels. Wie bereits erwähnt, können ETFs mehrmals am Tag zum Marktpreis gehandelt werden, der höher oder niedriger sein kann als der Nettoinventarwert (NAV). Investmentfonds hingegen werden nur einmal täglich nach Handelsschluss gehandelt.
Daher bieten ETFs im Vergleich zu Investmentfonds mehr Flexibilität und Liquidität, was sie sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Trader geeignet macht.
Welche verschiedenen Arten von ETFs gibt es?
ETFs können eine Vielzahl von Zusammensetzungen haben, die aus dem gesamten Universum der Wertpapiere und Anlagevermögen stammen. Diese lebhafte Vielfalt ist auch ein wesentlicher Grund für die Beliebtheit von ETFs.
Einige gängige Arten von ETFs sind:
- Aktien-ETFs, die sich auf Unternehmensaktien konzentrieren. Aktien-ETFs können auch nach Marktkapitalisierung, Geschäftszyklus oder anderen Kriterien weiter unterteilt werden.
- Anleihe-ETFs, die sich auf Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und andere festverzinsliche Instrumente konzentrieren. Einer der beliebtesten Anleihe-ETFs ist der iShares Core U.S. Aggregate Bond ETF.
- Index-ETFs, die die gesamte Wertentwicklung eines Börsenindex wie dem S&P 500 oder dem Nasdaq abbilden. Index-ETFs sollen die Performance der jeweiligen Benchmarks nachbilden.
- Sektor-ETFs, die eine Gruppe von ETFs umfassen, die sich auf bestimmte Branchen oder Marktsektoren konzentrieren. ETFs, die sich auf geografische Gebiete konzentrieren, können als eine Variante dieses ETF-Typs betrachtet werden.
- Rohstoff-ETFs, die versuchen, die Entwicklungen an den Rohstoffmärkten wie Öl, Gold, Kupfer oder Kaffee nachzuverfolgen. Beachten Sie, dass Rohstoff-ETFs oft auf Derivaten basieren, was für Anleger ein höheres Risiko darstellen kann.
- Währungs-ETFs, die eine einzelne Währung oder einen Währungskorb verfolgen. Solche ETFs können eine Währung direkt, über Derivate oder eine Kombination aus beidem handeln. Währungs-ETFs können zur Absicherung gegen Währungsschwankungen eingesetzt werden.
- Inverse ETFs sind darauf ausgelegt, von einem Rückgang des Werts eines zugrunde liegenden Benchmarks oder Index zu profitieren. Inverse ETFs werden in der Regel von Anlegern genutzt, die sich gegen einen möglichen Marktabwärtstrend absichern oder kurzfristige Gewinne aus Marktschwankungen erzielen möchten.
- ETFs für Schwellenländer, die sich auf Investitionen in Unternehmen und Märkte von Entwicklungsländern wie China, Indien, Brasilien oder Südafrika konzentrieren. Diese ETFs können Anlegern eine Beteiligung an wachstumsstarken Volkswirtschaften ermöglichen und ihr Portfolio geografisch diversifizieren.
Wie handelt man mit ETFs?
ETFs können auf verschiedene Arten gehandelt werden, wobei jede Methode für unterschiedliche Anlageziele, Anlagestrategien, Budgets und Risikobereitschaft geeignet ist.
Differenzkontrakte (CFDs)
CFDs ermöglichen es einem Anleger, auf die Preisbewegungen eines ETF zu spekulieren, ohne tatsächlich Anteile des Fonds zu besitzen.
Das Ziel besteht darin, Handelsmöglichkeiten aus der Differenz im Preis des ETF zwischen der Eröffnung und dem Abschluss des Handels zu schaffen. Wenn der Preis sich gegen den Handel bewegt, entsteht ein Verlust.
Beachten Sie, dass ein Trader mit CFDs in beide Richtungen handeln kann; dies ermöglicht den Einsatz fortgeschrittenerer Strategien.
Optionen und Futures
Ähnlich wie CFDs sind ETF-Optionen Finanzderivate, mit denen Sie ebenfalls auf die Preisbewegungen eines zugrunde liegenden Fonds spekulieren können. Mit Optionen können Sie eine Position einnehmen, ohne die Verpflichtung, den Vertrag bis zum Verfallstag zu kaufen oder zu verkaufen.
ETF-Futures ermöglichen es Anlegern hingegen, auf den Preis des zugrunde liegenden Fonds an einem zukünftigen Datum zu spekulieren. Im Gegensatz zu Optionen besteht bei Futures die Verpflichtung, das Vermögen zu übernehmen – falls dies nicht gewünscht ist, kann der Futures-Vertrag auf ein späteres Datum verschoben werden.
Börsen
ETFs können auch direkt an Börsen gehandelt werden, über eine Brokerfirma oder einen Online-Broker.
Sie können ETFs genauso kaufen, halten und verkaufen wie Aktien. Dadurch können Sie ETFs zu ihrem aktuellen Preis kaufen und besitzen, anstatt auf zukünftige Preisbewegungen zu spekulieren.
Welche verschiedenen ETF-Handelsstrategien gibt es?
Cost-Average-Effekt
Der Cost-Average-Effekt (Dollar-Cost-Averaging) ist eine grundlegende ETF-Handelsstrategie, bei der regelmäßig eine feste Summe in einen ETF oder eine Gruppe von ETFs investiert wird, möglicherweise wöchentlich oder monatlich.
Dadurch können Sie mit einem kleinen Budget beginnen und im Laufe der Zeit schrittweise Ihre Bestände erhöhen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch die Investition eines festen Betrags unabhängig vom Fondskurs die Kosten Ihrer Bestände im Laufe der Zeit durchschnittlich ausgeglichen werden.
Swing-Trading
Das Swing-Trading ist eine Strategie, die darauf abzielt, von erheblichen Preisschwankungen über einen relativ kurzen Zeitraum von mehreren Tagen oder Wochen zu profitieren.
ETFs eignen sich aufgrund ihrer inhärenten Diversifikation gut für Swing-Trading-Strategien. Da ein ETF im Wesentlichen einen Korb aus vielen verschiedenen Wertpapieren oder Vermögenswerten darstellt, erhalten Anleger, die einen Swing-Trade versuchen, einen gewissen Schutz, wenn sich die Preise gegen sie bewegen. Natürlich funktioniert dies auch andersherum – während eines Aufschwungs kann ein ETF möglicherweise nicht so hohe Gewinne erzielen wie eine einzelne Aktie.
Dennoch eignen sich ETFs besser für Anfänger, die Swing-Trading ausprobieren, sowie für Trader, die ein geringeres Risiko bevorzugen.
Leerverkäufe
Bei Leerverkäufen (Short Selling) leiht sich ein Trader ein Wertpapier oder Vermögenswert, mit dem Versprechen, es zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukaufen. Wenn der Preis des Wertpapiers bis zum vereinbarten Datum fällt, muss der Trader nur den niedrigeren Preis zurückzahlen und den Unterschied als Gewinn einstecken. Wenn der Preis jedoch gestiegen ist, muss der Trader aus eigener Tasche für den Anstieg bezahlen und erleidet einen Verlust.
Leerverkäufe sind offensichtlich eine fortgeschrittene Handelsstrategie, die für unerfahrene Trader ungeeignet ist, insbesondere aufgrund des Risikos, in eine “Short-Squeeze”-Situation zu geraten, bei der ein stark verkauftes Wertpapier dramatisch im Preis steigt. Durch Leerverkäufe über einen ETF (anstatt einer einzelnen Aktie) kann das Risiko eines Short-Squeeze verringert werden.
Sektorrotation
Die Sektorrotation ermöglicht es Anlegern, sich gemeinsam mit den geschäftlichen und makroökonomischen Zyklen des Marktes zu bewegen, um Verluste zu begrenzen und eine günstige Position beizubehalten. Die Grundidee besteht darin, sich von Wertpapieren oder Vermögenswerten, die im Rückgang sind, abzuwenden und in Instrumente zu wechseln, die einen Aufwärtstrend aufweisen.
ETFs bieten eine bequeme und relativ einfache Möglichkeit zur Durchführung von Sektorrotation aufgrund ihrer sektorspezifischen Zusammensetzung. Zum Beispiel könnte ein Anleger während eines Marktrückgangs einen ETF für Wachstumsaktien handeln und in einen ETF für defensive Aktien umschichten.
Saisonales Trend-Trading
Eine verwandte Handelsstrategie zur Sektorrotation ist das saisonale Trend-Trading, bei dem Anleger versuchen, saisonale Trends am Markt zu verfolgen.
Auch hier eignen sich ETFs gut für diese Strategie, da Sie nur einen oder wenige ETFs verwalten müssen, anstatt mehrere einzelne Aktien.
Handeln Sie ETFs mit Vantage
Vantage bietet den Handel mit Contracts for Difference (CFDs) für einige der Top-ETFs an, darunter Invesco QQQ Trust (QQQ), SPDR S&P 500 ETF Trust (SPY) und Vanguard Total Bond Market ETF (BND).
Vantage bietet gehebelte Trades, mobile Handelsplattformen für unterwegs und eine Reihe von Risikomanagement-Tools.
Melden Sie sich noch heute bei Vantage an, um mit ETFs zu handeln.